Karmel Duisburg
In der Krypta ruhen seit Jahrhunderten die Gebeine von Äbten und Mönchen, oben in der Kirche versammeln sich Menschen von heute zu zeitgemäßen Formen des Gottesdienstes. Die Karmelkirche am Innenhafen erzählt von einer wechselvollen Geschichte.
Das nehmen schon die Vorbeigehenden von außen wahr: Tuffsteine wechseln mit Betonkonstruktionen der Sechziger Jahre. In den Fenstern kontrastiert die Formensprache mittelalterlicher Gotik (Spitzbögen) mit geometrischen Figuren einer neuen Sachlichkeit: Rechtecke, Dreiecke, Kreise, Quadrate. In der Südwand sind 570 Rundfenster in Betonquadrate eingefasst. Auch im Innern fällt die Baugeschichte ins Auge: Kirchenschiff, Dachkonstruktion und Chorraum fügen sich nicht symmetrisch zueinander; sie wirken eher wie Teile eines Gebäudes, dessen Besitzer wiederholt auf Zerstörungen reagieren mussten und die den Umbau des Überlieferten als Chance wahrnahmen, ihre eigene Sprache zu finden.