Aus Wasser und Heiligem Geist geboren

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Auf dem Weg zur Taufe Ihres Kindes

Die Kirche hat schon sehr früh begonnen, nicht nur Erwachsene zu taufen, die eigenverantwortlich und überzeugt ihren Glauben ausdrücken konnten, sondern auch Kinder. Sie war und ist davon überzeugt, dass die Taufe ein wertvolles und kostbares Geschenk ist, das man schon den kleinsten Kindern zuteil werden lassen muss.

Geschenkt wird dem Kind die Gemeinschaft der Kirche, die es aufnimmt und die für diesen Glauben einsteht, ihn bezeugt und wach hält. Deshalb ist die Liturgie der Taufe ein Segen für den Täufling hier und jetzt. Gott macht sein Geschenk ohne Vorbedingungen, ohne Vorleistungen und ohne sich abzusichern, ob es sich für ihn „lohnt“, derart verschwenderisch einen Menschen mit seiner Liebe zu beschenken, der sich noch nicht dazu äußern kann. Wir können nicht wissen, wie er das genau macht, weil wir Gott nicht direkt sehen und hören können. Wir glauben aber, dass Gott durch Zeichen sein Heil bewirken kann. Ein solches Heilszeichen ist die Taufe. Sie gilt deshalb in der Kirche als Sakrament.

„Wir lassen unser Kind nicht taufen. Es soll später einmal selbst entscheiden, welchen Glauben es annehmen will.“ Es stimmt: Wenn Sie sich als Eltern entscheiden, Ihr Kind taufen zu lassen, treffen Sie zunächst eine Entscheidung für das Kind und legen es fest. Aber ob getauft oder nicht getauft – eine eigene Entscheidung für oder gegen den Glauben, für oder gegen die Zugehörigkeit zur Kirche muss jeder Mensch irgendwann einmal selbst treffen. Jeder tut das bewusst oder auch ohne es selbst zu merken, ohne weitere Überlegungen. Dieser eigenen Entscheidung greifen Eltern auch dann nicht vor, wenn sie ihr Kind zur Taufe bringen. Eltern können ihrem Kind diese Entscheidung grundsätzlich gar nicht abnehmen, selbst wenn sie es wollten. Sie können aber viel dafür tun, dass das Kind die Chance hat, sich irgendwann für oder gegen etwas zu entscheiden, was ihm nicht vollkommen fremd ist und was es schon deshalb ablehnt, weil es eigentlich nichts darüber erfahren hat. Je mehr ein Mensch darüber weiß, was glauben bedeutet und wie andere ihren Glauben verstehen, leben und über ihn sprechen, desto verantwortlicher und überlegter wird er sich entscheiden können.

Das unterscheidet sich nicht von der Liebe zwischen Menschen. Niemand käme auf die Idee, dem Kind seine Liebe erst dann zu zeigen, wenn es sich frei dafür entscheiden kann, diese Liebe auch erfahren zu wollen. Alle Eltern lieben ihre Kinder von Beginn an und hoffen darauf, dass die Kinder diese Liebe in ihrem späteren Leben nicht nur erwidern, sondern auch anderen Menschen Liebe entgegenbringen. Ebenso geben sie ihrem Kind von Anfang an all das selbstverständlich mit, was ihnen als Eltern im Leben wichtig und wertvoll ist: etwa eine Haltung der Toleranz anderen Menschen gegenüber, die Bereitschaft, anderen Menschen zu helfen oder ihnen gegenüber aufrichtig und ehrlich zu sein.

Die Entscheidung für die Taufe treffen Sie als Eltern. Sie treffen in vielen Lebensbereichen Entscheidungen für Ihr Kind. Sie prägen es beispielsweise durch den Lebensstil, den Sie vorleben. Darüber hinaus wollen Sie sicherlich alles, was Ihnen wertvoll und wichtig ist, Ihrem Kind weitergeben. Was es sich davon zu eigen macht, ist später seine Entscheidung und seine Freiheit. Das liegt nicht mehr in Ihrer Verantwortung. Wenn es Ihnen wichtig ist, zu glauben und zur Kirche zu gehören, dann geben Sie das an Ihr Kind weiter und schaffen für es eine Grundlage, auf der es als Heranwachsender selbst fundiert entscheiden kann. Als die ersten „Glaubenszeugen“ für Ihr Kind tragen Sie jetzt und in den kommenden Jahren eine große Verantwortung. Sie sind dabei nicht allein. Als Getaufte gehören Sie zur Gemeinschaft der Kirche, die Ihren Glauben mitträgt und mithelfen will, dass Ihr Kind darin eine Heimat findet.

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Was Sie wissen sollten

Wenn Sie sich entschieden haben, Ihr Kind taufen zu lassen, gibt es bis zur Taufe Ihres Kindes vieles zu klären und abzusprechen. Antworten auf die wichtigsten, zumeist praktischen Fragen im Vorfeld einer Taufe finden Sie im Folgenden:

Zuerst: Sie haben ein Recht auf die Taufe Ihres Kindes. Wenn Sie als Eltern um die Taufe Ihres Kindes bitten und die begründete
Hoffnung besteht, dass Ihr Kind in den katholischen Glauben hineinwächst, dann wird Ihr Kind in der katholischen Kirche getauft.

An wen wenden wir uns, wenn wir unser Kind taufen lassen wollen? Der erste Ansprechpartner ist das Pfarrbüro Ihrer Gemeinde. Dort wird man Ihnen telefonisch oder persönlich Auskunft geben, wer tauft und wo und wann die Taufe stattfinden kann.

Zu welcher Pfarrei Sie gehören, können Sie hier ermitteln: www.pfarreifinder.de