Ablass und Ablasswesen im Mittelalter
Bildungswerk – Aktuelle Gespräche
„Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.“ Mit diesem Versprechen zogen eifrige Ablassprediger durch die Lande. War das Ablasswesen ein Geschäft mit der Sünde? Hat die Kirche Kasse gemacht mit dem schlechten Gewissen der Menschen?
Als Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablass veröffentlichte, war das Ablasswe-sen ein bereits seit mehreren Jahrhunderten wichtiges Element im Leben der Kirche. Es eignete sich als ein sozial akzeptiertes Modell der Schwarmfinanzierung, um Kirchen, Straßen und Brücken zu bauen. Aber ebenso gerne griffen die Menschen auf den Ablass zurück,wenn er mit verschiedenen Frömmigkeitsübungen wie Gebeten oder Werken der Barmherzigkeit verbunden war. Denn der Ablass machte den Fortschritt eines jeden Einzelnen auf dem Weg zum Seelenheil messbar.
An verschiedenen Beispielen zeigt Christiane Laudage, wie das Ablasswesen im Mittelalter funktioniert hat, bis Martin Luther mit seiner Kritik dieses System im Kern getroffen hat.
Christiane Laudage, Dr. Phil, ist Historikerin. Sie arbeitet bei der Katholischen Nachrichtenagentur in Bonn. 2016 erschien ihr Buch „Das Geschäft mit der Sünde – Ablass und Ablasswesen im Mittelalter“ beim Herder Verlag
Leitung: Dr. Christiane Laudage
Karmel-Begegnungsstätte, Karmelplatz 3, DU-Mitte.
Diese Veranstaltung ist barrierefrei zugänglich.
Montag 30.01.2017 19.30 – 21.45 Uhr
Kursgebühr EUR 4,50