Durchhalten

Durchhalten
Unterbrechung
Du sollst dich selbst unterbrechen.
Zwischen Arbeit und Konsumieren
soll Stille sein und Freude,
dem Gruß des Engels zu lauschen:
Fürchte dich nicht!
Zwischen Aufräumen und Vorbereiten
sollst du es in dir Singen hören,
das alte Lied der Sehnsucht:
Maranatha, komm, Gott, komm!
Zwischen Wegschaffen und Vorplanen
sollst du dich erinnern
an den ersten Schöpfungsmorgen,
deinen und aller Anfang,
als die Sonne aufging ohne Zweck
und du nicht berechnet wurdest in der Zeit,
die niemandem gehört außer dem Ewigen.
Dorothee Sölle


Warten an der Bushaltestelle bedeutet auch Durchhalten.
Durchhalten gehört zum Leben! In Mt 24, 13 heißt es sinngemäß: Wer durchhält, der wird gerettet, der wird selig werden.
An der Endstation dieser Durchhaltestelle winkt die Seligkeit. Wer durchhält, der geht am Ende nicht leer aus. Der landet am rettenden Ufer, in den Armen der Liebe selber! Das ist die Verheißung des Durchhaltens: Ein seliges Ende, eines, das in Liebe endet. Zwei Fragen zum Nachdenken an dieser Bushaltestelle:
Wo habe ich das Gefühl: Ich muss durchhalten? Welche kleinen Zeichen helfen mir beim Durchhalten? Oder: Wer hilft mir? Wer ist mir Engel?
Im Durchhalten lässt Gott uns nicht allein.