Frühschicht am 30.11.21

Frühschichten Advent 2021 Komm! Haltestellen im Advent – Aufbruch

Herzlich willkommen bei unseren Frühschichten im Advent 2021
Wenn du dienstags morgens um 6 Uhr an der Zoom-Frühschicht dabei sein möchtest, kannst du dich herzlich gerne jederzeit anmelden. Wir zünden aber auch für alle, die sich durch die Texte mit uns verbunden fühlen, in jeder Frühschicht eine Kerze an. Du gehörst dazu!
Martina Pesch, Karin Osses
Nimm dir Zeit! Zünde dir eine Kerze an!

Ankündigung ein Text von Lothar Zenetti
An einem der Tage, die kommen,
wird etwas geschehen, das du nicht kennst,
noch nicht, und auch nicht verstehst, etwas,
von dem du nur träumst, was du erwartest,
so wie ein Wunder. Es wird etwas sein,
auf das du nicht wartest, nein, das du suchst,
und weißt auch nicht zu sagen, wonach, und
du suchst es auch nicht, sondern findest,
und nicht einmal das, es findet dich,
dieses Lächeln, von dem du gefunden wirst,
an einem der Tage die kommen.
Wieder ist Advent – Komm! Gedanken von Martina

Vor dem Komm! steht der Aufbruch, die Sehnsucht, steht der Aufruf: „Mache dich auf und werde Licht“. Wir sind aufgefordert uns auf-zu-machen, uns zu bewegen, auf den Weg zu machen. Raus aus der Komfortzone, raus aus alten Gleisen.

Gleichzeitig, heißt Advent aber auch warten, er-warten, geschehen lassen, suchen und sich finden lassen. In den kommenden vier Wochen werden wir uns in diesem Spannungsfeld in Gestalt einer Haltestelle bewegen.

In der Karmelkirche wird es durch die gesamte Adventszeit hindurch Gelegenheit geben, sich an einer echten Haltestelle Impulse zu holen.

Wir warten auf Weihnachten Gedanken von Karin

Allein das Wort „Weihnachten“ löst eine Flut von Bildern, Gefühlen, Gerüchen aus.
Wir haben es schon mit allen Sinnen erlebt und abgespeichert.
Da ist die Kindersehnsucht: Das Christkind kommt! Für mich bedeutet das: morgens wurde geputzt, mittags gabs Kakao, Brötchen und warme Fleischwurst, Lemmi und die Schmöker im Fernsehen, Papa schmückt den Weihnachtsbaum, Tannenduft und dann baden, festlich anziehen, mit meinem Bruder auf der Treppe sitzen und dann das Glöckchen! Der leuchtende Baum, immer mit echten Kerzen (und dem Wassereimer daneben), ihr Kinderlein kommet,
Bescherung, Zeit mit Mutti und Papa, Christmette, Stille Nacht Heilige Nacht.
Später selber Eltern sein, altes und neues verknüpfen, Bäume ohne Lametta und etwas
chaotisch, weil die Kinder immer alles unten und dicht an dicht gehangen haben, eine
bespielbare Playmobilkrippe auf der Fensterbank, die Freude über Mädels im Glück und…
noch mehr Geschenke.
Alle Jahre wieder bin ich auf der Suche nach dem Weihnachtsgefühl.
Was ist das eigentlich?
Gibt es für dich dieses Weihnachtsgefühl?
Wieviel davon ist äußerlich und wieviel tief in dir drin?
Ich lade dich ein, mit der nächsten Musik, deinen vergangenen Weihnachten nachzuspüren,
deiner ganz persönlichen Weihnachtssehnsucht.
Wo möchtest du am Ende des Advents ankommen? Wie wünschst du es dir?
Wenn du magst schreibe etwas auf!

Die Chance der Bärenraupe eine Geschichte von Rudolf Otto Wiemer

Chance der Bärenraupe über die Straße zu kommen?
Keine Chance.
Sechs Meter Asphalt.
Zwanzig Autos in der Minute.
Fünf Laster, ein Schlepper und ein Pferdefuhrwerk.
Die Bärenraupe weiß nichts von Autos.
Sie weiß nicht, wie breit der Asphalt ist.
Weiß nichts von Fußgängern, Radfahreren. Mopeds.
Die Bärenraupe weiß nur, dass jenseits Grün wächst.
Herrliches Grün. Vermutlich fressbar.
Sie hat Lust auf Grün. Man müsste hinüber.
Keine Chance. Sechs Meter Asphalt.
Sie geht los. Geht los auf Stummelfüßen.
Zwanzig Autos in der Minute.
Geht los ohne Hast. Ohne Furcht. Ohne Taktik.
Fünf Laster. Ein Schlepper. Ein Pferdefuhrwerk.
Geht los und geht und geht und geht und kommt an.

Wir sind aufgebrochen, gerade erst an der Haltestelle angekommen. Hoffentlich wetterfest angezogen und offen für den Duft des leckeren Grüns irgendwo da drüben. Damit wir zwischendurch nicht vergessen, dass wir aufgebrochen und ab jetzt unterwegs sind, möchten wir euch unter der Woche ab und zu ins „Homeoffice“ schicken.

Ihr kennt es, man nimmt ein Wort und denkt sich zu jedem Buchstaben Begriffe aus. Hier ein Beispiel:
Advent – alle Jahre wieder?

A … wie alle Jahre wieder die gleichen Lieder, bekannt und doch weiß ich nicht weiter nach

der ersten Strophe…

D … wie Duft nach Keksen, aber nicht den meinen, denn ich habe keine Ahnung, wann ich

auch noch selbst etwas backen sollte…

V … wie Verzweiflung, die mich packt, wenn ich nicht weiß. wem ich was schenken soll…

E … wie Erwartung – ja von was eigentlich? Da ist eine tiefe Sehnsucht in mir…

N … wie Nadeln, die schon in der Mitte des Dezember von meinem Adventskranz rieseln…

T … wie tief in mir drin spüren, das Weihnachten etwas ist, das nur wenig mir dem

Äußerlichen zu tun hat, sondern vor allem dem Sehnen tief in mir.

Nimm dir ein Blatt Papier, nicht zu klein, und schreibe das Wort ADVENT so darauf, dass du zu den Buchstaben etwas dazu schreiben kannst. Im Verlauf der Zeit aktualisiere die Begriffe immer mal, male etwas dazu oder notiere auch gerne einen Gedankenblitz usw. Dann kann im Laufe der Wochen daraus dein ganz persönlicher „Fahrplan“ durch den Advent werden.

Alles beginnt mit der Sehnsucht Ein Text von Nelly Sachs

Alles beginnt mit der Sehnsucht,

immer ist im Herzen Raum für mehr,

für Schöneres, für Größeres.

Das ist des Menschen Größe und Not:

Sehnsucht nach Stille,

nach Freundschaft und Liebe.

Und wo Sehnsucht sich erfüllt,

dort bricht sie noch stärker auf.

Fing nicht auch deine Menschwerdung.

Gott,

mit dieser Sehnsucht nach dem Menschen an?

So lass nun unsere Sehnsucht

damit anfangen,

Dich zu suchen,

und lass sie damit enden,

Dich gefunden zu haben.

Gebet und Segen

Gott, unsere Mutter, unser Vater, wir sind auf dem Weg zu dir, jeder mit seiner eigenen

Sehnsucht, Erwartung, Gefühlen. Jede mit ihrem eigenen Herzen.

Geh doch bitte mit uns Gott, damit wir uns nicht in den beleuchteten Straßen verlaufen, bei amazon verweilen oder von der Veranstaltungsorganisation mit Hygienekonzept aus dem Konzept bringen lassen.

Du kommst ganz klein und machtlos zu uns, lass uns dir zielstrebig und angstfrei wie die

Bärenraupe, voller Sehnsucht und offen für Wunder entgegengehen.

Bitte komm mit! Vater, Sohn und heiliger Geist!

Komm gerne wieder zur Haltestelle! Wenn du etwas loswerden möchtest oder über etwas sprechen möchtest, dann melde dich bei mir unter k.osses@gmx.de , ich rufe auch gerne zurück.