Mission der Karmeliten in Kamerun
Im Jahr 2001 hat der Orden der Karmeliten eine neue Niederlassung in Kamerun, Zentralafrika, gegründet. Neben aktiver Gemeindearbeit bildet er junge Männer zu Ordensleut eund Priester aus. Investiert wird in anspruchsvolle Ausbildung, Brunnenbau und Landwirtschaft zur Verbesserung der Lebenssituation der Bevölkerung vor Ort. Persönliche Begegnungen tragen zur Verständigung bei.
Pater Matthias Brenken, Missionsprokurat
matthias.brenken (a) freenet.de, www.karmel-kamerun.de
Bi bala – bis bald – Kiri bem – Guten Tag – M´fubfub n`sisim – Heiliger Geist…
…das ist Ewondu, die Sprache im Noviziat in Efoulan / Kamerun und der Menschen in den drei Gemeinden, deren Priester Karmeliten sind.
Beruhigend:
Wir sind in einem fremden Land mit einer andern Pflanzen-und Tierweltganz und einer ganz anderen Kultur – aber wir sind willkommen und im Glauben verbunden mit den Menschen, die wir treffen. Das ist deutlich spürbar und schafft Vertrauen
Begeisternd:
Die Gottesdienste in St. Joseph, Efoulan und in der Kirche der „Catho“(Katholische Universität, Yaounde) mit den afrikanischen Rythmen, eine Musik, die bei mir vom Ohr direkt ins Herz geht.
Gewöhnungsbedürftig:
Straßen, die durch Schwertransporte mit Bäumen aus dem Regenwald und Regenfälle tiefe Schlaglöcher haben und uns in unseren Bus hin und her werfen. In der Hauptstadt Yaounde sind zwar Asphaltstraßen aber ein chaotischer Verkehr, der anscheinend nach dem Motto „Wer bremst,
verliert “ läuft. Wie Hohn wirken die Schilder „Bitte beachten Sie die Ampeln“. Es ist laut, es ist überall der rote Staub, ständig gibt es Staus, mit Hupen wird die eigene Fahrweise lautstark durchgesetzt – aber irgendwie kommen wir jedes Mal ans Ziel.
Bewegend:
Die Gespräche mit Vivianne und Mireille, den „Müttern“ des Projekte IPROC. Mädchen, die ihre Eltern verloren haben, leben oft bei Verwandten, die das Schulgeld nicht aufbringen können. Im Projekt IPROC erhalten jeweils 10 junge Frauen nicht nur Unterricht, sondern auch eine dreijährige Ausbildung zur Schneiderin, die sie befähigt, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Drei stolze Absolventinnen des ersten Kurses lernen wir kennen, sie bekommen sie ein Zertifikat und eine Nähmaschine, die den Start in die Selbstständigkeit erleichtert. Bügeleisen
Problematisch:
Kamerun ist das korrupteste Land in Afrika – ohne Schmiergeld läuft nichts, sagen die Mitglieder des Karmelordens in Yaounde. Kleines Beispiel: Die Postangestellte hat zunächst keine Briefmarken für unsere Karten nach Deutschland. Mit einem kleinem Geldschein sind sie dann doch da.
Bewunderswert:
Unsere Begleiter Francios(Priester), Daniel(angehender Diakon) und Martial(Theologie-Student) können auch: kleine Reparaturen am Auto, Reifenwechsel, uns beim Feilschen um Preise anleiten und mit Engelsgeduld alle unsere Fragen beantworten und Wünsche erfüllen.
Deprimierend:
Unser Besuch im Gefängnis von Mbalmayo. Für 200 Menschen gebaut, mit 400 belegt. Drangvolle Enge schon auf dem Hof, erst recht in den Zellen und eine angespannte Stimmung. Frauen die auf dem Betonfussboden sitzen müssen. Männer, die sich nicht sinnvoll beschäftigen können. Jugendliche, die zwar Schulunterricht haben, aber kaum Material zum Schreiben und Lesen. Gut, dass es die Bücherei, von Pater Wilfried eingerichtet, gibt. Resozialisierung nach der Haft ist schwierig, es gibt kaum Hilfe, manche können aufgrund der Straffälligkeit auf ihre Familie nicht mehr zählen, Arbeit zu finden ist schwierig, der Weg in die erneute Straffälligkeit sehr wahrscheinlich.
Informativ:
Unser Gespräch mit der Kommission Gerechtigkeit und Frieden des Bistums. Wir sprechen über das Schulsystem, die Bemühungen der christlichen Kirchen gegen die Korruption an zu gehen, die Präsidentenwahlen im September, die Situation der Familien und der Frauen besonders in den ländlichen Gebieten, Aids, Polygamie ……..Eine gute Hilfe für uns, die eigenen Beobachtungen ein zu ordnen.
Unglaublich:
In der Gemeinde Ebakwe hat die Regierung in Zusammenarbeit mit einer chinesischen Firma eine Krankenstation im Regenwald gebaut. Einige Kranke sind dort wegen Malaria in Behandlung. Die Krankenschwestern zeigten uns ein Haus ohne Betten oder Matratzen, ohne Medikamente, ohne Untersuchungsmöglichkeiten – nur die nackten Böden. Dringend benötigt werden auch Türen für die einzelnen Räume.
Wohltuend:
Die Teilnahme an den regelmäßigen Gebeten und Gottesdiensten im Noviziat in Efoulan und im Studienhaus in Yaounde. Ruheorte nach der lauten Stadt, den vielen Eindrücken und Begegnungen.
Wellness:
Drei Tage am Strand von Kribi, mit den phantastischen Wellen des Atlantiks und einer Bootsfahrt auf dem Lobe, der durch den Regenwald fließt. Das lässt die sanitären Mängel im Hotel vergessen.
Bi bala Kamerun, Kiri bem Duisburg von Ursula Beckers im September 2013
Am 8. September 2012 haben zwei Karmeliter in Kamerun die Ewige Profess abgelegt. Ein Grund zur Freude für uns!
Mit herzlichen Grüßen, Matthias Brenken
Bericht aus Kamerun 30.07.2012
Pater Benjamin Kengne aus Kamerun hat einen Bericht über seine Erfahrungen in der Seelsorge geschrieben. Er ist jetzt ein Jahr Priester und war im April 2012 zu Gast in unserer Gemeinde.
Mission der Karmeliter in Kamerun
Kamerun – Info Nr. 36
Mitteilungen für den Förderkreis
der Mission der Karmeliter in Kamerun
Brunnen-Projekt in Kala
Im letzten Jahr haben wir zu Weihnachten um Spenden für einen Brunnen im Dorf Kala gebeten. Das Geld kam zusammen und inzwischen ist der Brunnen gebaut worden. Wir freuen uns sehr, dass auf diese Weise die Wasserversorgung der Menschen dort gesichert ist.
Neue Kapelle in Efoulan
Im Noviziatskloster Efoulan haben wir das Klostergebäude erweitert und eine neue Kapelle gebaut. Die Kapelle ist nun fertig eingerichtet und wird jetzt für den Gottesdienst genutzt. Sie bietet reichlich Platz, sodass auch Menschen von außerhalb an den Gottesdiensten teilnehmen können.
Pastoraler Einsatz in Kribi
Auf Einladung des Bischofs von Kribi sind drei Brüder in die Diözese Kribi gegangen, um dort eine Pfarrei und die Jugendseelsorge im Bistum zu übernehmen. Das Projekt ist zunächst auf ein Jahr begrenzt. In dieser Zeit soll erkundet werden, ob eine ständige Niederlassung der Karmeliten dort sinnvoll ist.
Pater Jean-Pierre Sumbu, der Leiter unserer Delegation in Kamerun, hat einen Bericht über seinen Besuch bei den Brüdern in Kribi verfasst, den ich beilege.
Pater Armel wurde inzwischen als Pfarrer der Pfarrei St. Laurent in Nziou eingeführt.